Tanzforschungs­projekt

Welttanzprojekt UNOMUNDO

 

Durch Globalisierung, Tourismus und Migration wächst die Welt schnell zusammen. Damit dieser Prozess gewaltfrei und produktiv abläuft, ist es wichtig, dass wir uns im anderen wiedererkennen und Vielfalt als Bereicherung, nicht als Bedrohung empfinden.

Das setzt voraus, dass wir Menschen, die wir aus unterschiedlichen kulturellen Gruppen und Ethnien stammen, grundlegend gleich sind, also fundamentale Themen ähnlich erleben und uns darin ähnlich ausdrücken.

 

 

 

Inszenierung universeller Lebensthemen

Dazu führen wir ein Projekt der Grundlagenforschung durch, das von großer praktischer Bedeutung und Aussagekraft ist, zugleich aber eine sinnlich erfahrbare Geste der Verbindung darstellt. Wir werden dafür Themen, die für alle Menschen von fundamentaler persönlicher Bedeutung sind, multimedial über Musik, Bewegung, Berührung und Szene an verschiedenen Orten der Welt gleich inszenieren.

Inszeniert werden Grundsituationen des Lebens wie die „Gerechtigkeit von Geben und Nehmen“, „Dominanz – Anpassung“, das „harmonische Im-Fluss-Sein vs. impulsive Aggressivität“. Wir dokumentieren mit Menschen aus verschiedenen Kulturen und Ländern die Variation dieser ewig gleichen Lebensthemen. Ziel unseres Projektes ist nicht das Trennende, sondern die unterschiedliche Ausprägung, die unterschiedliche Spielart der gleichen menschlichen Grundthemen.

Sind grundlegende persönliche Themen wie „Intimität – Bruch“ mit den Fragen: „Bin ich jemand, der Sehnsucht nach Nähe hat? Bin ich jemand, der Lust auf Alleinsein hat? Liebe ich die Spannung, das Spiel zwischen beiden?“ für alle Menschen auf der Welt ähnlich wichtig, werden sie ähnlich erlebt und ausgedrückt, oder unterscheiden wir uns hier je nach Kultur?

 

Ästhetische Bildung durch den Körper

Im Hintergrund unseres Projekts steht ein pädagogisches Konzept, das diese Grundthemen des Lebens nonverbal erlebbar, emotional und intellektuell erfahrbar macht und eine Bewegungsebene entwickelt, in der sich Fühlen und Denken ohne Vorausbildung äußern können.

Die Praxis einer solchen ästhetischen Bildung durch den Körper, in der jeder Teilnehmer für sich die Hauptrolle seines eigenen Lebensfilms spielt, ist seit knapp 20 Jahren mit großem Erfolg erprobt.

Sie ermöglicht ein intensives Selbstcoaching und ein besseres Verstehen eigener Basisthemen mit der Chance, mehr der Mensch zu werden, der man eigentlich sein könnte.

 

Gemeinsamkeit in der Vielfalt

Unser Konzept wird von der Idee getragen, dass letztlich die Menschen mehr verbindet als sie trennt, dass sie im Wesentlichen unter den gleichen Dingen leiden, sich über die gleichen Dinge freuen (wenn man die Grundgegebenheiten des Lebens betrachtet) und dass sie sie nicht nur ähnlich erleben, sondern auch ähnlich ausdrücken.

Dieses Projekt soll nicht nur Forschung zur Conditio humana sein, die wichtig ist für alle interkulturellen Bereiche wie multinationale Firmen und Geschäftskontakte, Immigration oder gemischte Partnerschaften. Es setzt auch ein Zeichen der Gemeinsamkeit in der Vielfalt, das die Welt verbindet über die Muse.

 

Themen und Termine

Wir werden 2010 neu mit diesem Projekt starten. Geplant ist, jeweils neun Themen an drei Tagen an repräsentativen Orten unterschiedlicher Weltkulturen zu unterrichten.

  • Individualismus oder Konformität
  • Expressivität, Leichtigkeit im Ausdruck
  • Inszenierungs- und Gestaltungsfähigkeit, konzeptionelle Kreativität
  • Verwurzelung, Bodenkontakt, Kontinuität, roter Faden im Leben
  • Unabhängigkeit, Ungebundenheit, Freiheit
  • Freiheit in Verantwortung
  • Fluss, Harmonie, intuitive Kreativität
  • Impuls, Aggression
  • Gerechtigkeit im Geben und Nehmen

Kursausschreibung folgt, Termine und Orte werden hier bekannt gegeben.

Weitere Infos siehe unter

www.opensocietydance.org.

Vereinssatzung Aisthetike