Ausbildungs­rahmen

Berufsbegleitende Weiterbildung

 

Die vom Institut für Tanz und Bewegungsdynamik angebotene Fortbildung „Lehrer/-in für Tanzimprovisation und Körpersymbolik“ beruht auf einem Konzept ganzheitlicher Bildung, das nicht für die Bühne oder als Therapieansatz entwickelt wurde, sondern Methoden aus professionellem Tanz und Körperarbeit gezielt für die Weiterbildung von Menschen nutzbar macht, die als LehrerInnen mit Tanz zwischen Kunst und Therapie arbeiten wollen.

Dieser Ansatz gilt als führend im Bereich der ästhetischen Bildung durch den Körper und wurde seit 1991 in Deutschland, Polen, der Schweiz, Österreich, Spanien, Ekuador und Frankreich unterrichtet. Seit 1997 liegt der Schwerpunkt der Ausbildungsaktivitäten in Essen.
Dieser als „Kappert-Training“ bekannte Weg inszeniert grundlegende menschliche Themen durch den Körper mit Musik und Bewegung. Das ermöglicht eine wesentliche persönliche Entwicklung zum Selbst ohne Therapie und einen ernsthaften künstlerischen, (kreativen) Prozess.

 

Dabei werden sowohl tänzerische Themen und Techniken, wie
Fluss / Harmonie
Impuls / Aggression
Raum / Klarheit
Polyrhythmik / Emanzipation
Dynamik / Emotion

als auch körpertherapeutische Techniken, wie
Führen - Geführt werden / Dominanz/Anpassung
Geben und Nehmen / Gerechtigkeit
Verwurzelung – Bodenkontakt / Kontinuität/Unabhängigkeit
benutzt.

Der Ansatz verbindet Tanztechnik, Empfindungsschulung und Traumarbeit. Dabei ist der Unterricht herausfordernd, der Umgang aber fundamental nicht bewertend. Im Austausch werden persönliche Projektionen deutlich und ermöglichen echtes persönliches Wachstum.

 

Dauer / Ausbildungsrahmen

Die Kern - Fortbildung dauert ein Jahr und kann auf drei Jahre zum Master erweitert werden. Der Unterricht im Gesamtumfang von je 42 Tagen pro Jahr findet an Wochenenden und in 4- bzw. 8-Tage-Blöcken berufsbegleitend statt. Die Ausbildung schließt mit einem Zertifikat ab.

Die Ausbildung umfasst die drei Fächer Tanzimprovisation (TIA), Körpersymbolik (KÖSYBE) und Tanztheater (EXTATHE). Sie können zusammen oder einzeln belegt werden, wobei die Dreierkombination einen ganzheitlichen Effekt bietet: Das Tanztraining wird dann mit Empfindungsschulung, Ausdruck und Gestaltung verbunden und in ein psychologisches Konzept integriert.

Der gesamte Ausbildungsinhalt liegt als detailliertes Curriculum vor. Jede Einheit ist darin mit Zielen, Techniken und Zielgruppe/Übertragung beschrieben. Nach einem ausführlichen praktischen Training wird jede Einheit anhand dieses Curriculums in ihrem Aufbau auf den Ebenen Methodik/Didaktik, Philosophie, Pädagogik, Tanztheorie, Musiksemantik und Psychologie erklärt.

Jeder Ausbildungstermin, der aus irgendeinem Grund verpasst wird, kann in einer späteren oder ggf. parallel stattfindenden Gruppe nachgeholt werden.

Jährlicher Beginn der Ausbildungsgruppe

Die Ausbildung beginnt jeweils im Januar. Orientierungswochenenden finden zwei Monate vorher im Oktober und November statt. Die Termine dazu finden Sie unter dem Menüpunkt Termine.

Kosten / Bildungsscheck

Die Kosten für das Gesamtprogramm inklusive Unterrichtsmaterialien und Zertifikat belaufen sich auf 2.590 € pro Jahr. Werden nur ein oder zwei Fächer belegt, reduzieren sich die Kosten entsprechend. Es ist möglich, Bildungsschecks einzulösen.

Stand: Januar 2018

ERSTES JAHR

Das erste Jahr ist eine fulminante Selbsterfahrung. Sie spielen in diesen grundlegenden Themen die Hauptrolle in Ihrem eigenen Lebensfilm. Durch die Gewalt und Energie körperlicher Übung und genau passender Musik, durch das emotionale Berührt werden der innersten Themen durch die überlegene Klarheit konzeptionellen intellektuellen Begreifens durch die Magie der ästhetischen Leuchtkraft zwischen Inhalt und Form werden Sie ein wesentliches Stück der Mensch, der Sie eigentlich sein können sollten.
Zugleich erreichen Sie nach diesen intensiven 256 Unterrichtstunden die Grundbefähigung, mit diesen erlebten Methoden und Themen „Tanzimprovisation, Körpersymbolik und Tanztheater“ frei zu unterrichten, da alle Einheiten in einem Curriculum beschreiben und nach jeder Stunde erklärt werden.

ZWEITES UND DRITTES JAHR

Wenn Sie dann spüren, dass Sie das „Kappert-Training“ original, das heißt mit allen Techniken, dem exakten Konzept und gründlich supervisiert unterrichten möchten, können Sie ein zweites und drittes Jahr belegen.
Jedes Jahr umfasst wieder die 256 Unterrichtstunden, in denen die philosophische Tiefe, psychologische Feinabstimmung, pädagogischen Besonderheiten und die künstlerische Gestaltung jedes Themas gründlich intellektuell und handwerklich verstanden werden kann.
Dazu werden Sie jeden Freitagabend zwei Stunden in genau den Techniken trainiert, die an dem danach folgenden Wochenende benutzt werden. Während des Wochenendes können Sie den StudentInnen des ersten Jahres bei bestimmten Übungen helfen, so dass Sie sich überprüfen und eine gewisse Routine darin erwerben können.
Jeden Samstag können Sie in eigenen Unterrichtsgestaltungen die Themen, die sie an dem vorangegangenen Wochenendseminar erlebt haben mit den StundentInnen des ersten Jahren und anderen AbsolventInnen in einem geschützten Rahmen zu unterrichten üben. Dabei wird regelmäßig Feed Back gegeben. Am Ende des dritten Jahres mit 160 Unterrichtstunden in genau auf diese Themen abgestimmter Techniktrainings und 60 eigenen Unterrichtsgestaltungen, in denen Sie abwechselnd mit den anderen StudentInnen selbst zu unterrichten üben können erhalten Sie die Lizenz, das Kappert-Training (Master) original unterrichten zu können.

Dies ermöglicht, eigene Seminare in den Bereichen
Salutogenese (integriertes psychophysisches Gesundheitstraining) in freien Kursen, Seniorenheimen, Kliniken
Pädagogik (soziales Lernen durch Kunst und den Körper) in Schulen, Kindergärten
Coaching (Persönlichkeitsentwicklung, konstruktive lösungsorientierte Gruppendynamik) freie Gruppen und Betriebe

 

 

Zielgruppe

Diese Fortbildung ist für alle Menschen konzipiert, die Tanz, Körperarbeit und Empfindungsschulung zusammenbringen und für die eigene Persönlichkeitsentwicklung oder beruflich nutzen wollen. Sie richtet sich an Gymnastik- und TanzlehrerInnen, PädagogInnen, KrankengymnastInnen, ÄrztInnen, TanztherapeutInnen, PsychologInnen, sowie andere pädagogisch, therapeutisch oder pflegerisch Tätige.

Darüber hinaus ist das Programm offen für alle an Tanz und Körperarbeit interessierten Laien, die Spaß an der Bewegung haben und ihren eigenen Erlebnis-, Ausdrucks- und Persönlichkeitshorizont erweitern möchten.

Vorerfahrungen

Die Teilnehmer/-innen sollten Bewegungserfahrung haben, tänzerische Vorkenntnisse und ein einheitliches technisches Niveau sind nicht notwendig. Es gibt keine Altersbeschränkung.

Ziele

Die Teilnehmer/-innen lernen, einen Unterricht zu gestalten, der sowohl Selbsterfahrung als auch Entspannung, sowohl körperliches Training als auch Selbstheilung, Ausdruckstraining und Spaß am Tanz in stimmigen Einheiten verbindet.

Die drei Fächer – Tanzimprovisation, Tanztheater und Körpersymbolik – sind die tragenden Teile eines Unterrichtssystems, das eine reichhaltige Anregung und starke Strukturen mit Offenheit verbindet und mit der Möglichkeit, eigene Schwerpunkte zu setzen gemäß dem persönlichen und beruflichen Hintergrund.

Wir vermitteln dafür einen systematischen, aber offenen Tanzansatz. Dabei orientieren wir uns nicht am üblichen Bühnentanz oder an der normalen Tanztherapie, sondern fördern Improvisationsfähigkeit und Alltagskunst, die Verbindung von Selbsterfahrung, Intuition, Technik und Ausdruck.